In einem sechsmonatigen Workshop wurde unter professioneller Anleitung ein Theaterstück mit jungen Frauen und Mädchen unterschiedlicher Herkunft erarbeitet, in dem das Rollenverhalten von Frauen anderer Kulturkreise thematisiert wird. Anlässlich des 11. Clubgeburtstages am 4. November 2011 wurden von den Mitgliedern des SI Clubs Hannover 2000 für dieses Projekt Spenden in Höhe von 2.000 Euro gesammelt.
Im türkischen Märchen vom Prinzen Hüsnü Yusuf muss sich die weibliche Heldin ständig wandeln und durchläuft dabei unterschiedliche Rollenbilder: Als reiche Kalifentochter verliebt sie sich in einen weißen Vogel, durchstreift in Männerkleidern das Land auf der Suche nach ihm, betreibt schließlich einen Hamam und lässt sich ihre Dienste mit Geschichten bezahlen. Als sie ihren verwunschenen Geliebten in Gestalt des weißen Vogels endlich findet, muss sie zunächst als schwangere Bettlerin seinen Eltern dienen und entgeht nur knapp ihrer Hinrichtung, bevor sie ihn endlich erlösen und heiraten kann.
»Dieses Märchen ist unglaublich modern, obwohl es aus der orientalischen Erzähltradion kommt«, sagte Bärbel Jogschies, leitende Theaterpädagogin des Schauspiel Hannover, bei der Vorstellung der Kulturpatenschaft am 8. Dezember im Ballhof Café. Die Einstudierung des Stückes erfolgt unter professioneller Anleitung in einem Workshop von Februar bis Mai 2012. Nach einem Auswahlverfahren nehmen rund 20 Mädchen und junge Frauen zwischen 15 und 18 Jahren mit und ohne Zuwanderungsgeschichte aus Hannover und der Region daran teil. Das Ergebnis wird im Juni 2012 sowohl im Ballhof Zwei als auch mobil in verschiedenen Orten der Region Hannover präsentiert. »Wir stiften den Theaterort«, so Lars-Ole Walburg, Intendant des Schauspiel Hannover, »aber wir gehen auch in die Region und zeigen Theater vor Ort. Vera Brand, Programmdirektorin des SI Clubs, kündigte die Bereitschaft des Clubs SI Hannover 2000 an, das Theater mobil-Projekt weiterhin nachhaltig begleiten zu wollen, wofür Schauspiel-Intendant Lars-Ole Walburg sich bei den Soroptimistinnen und der Kulturregion für deren gemeinsame Förderung für das Theater mobil Projekt bedankte, denn ohne ohne diese Unterstützung aus der Gesellschaft wäre es nicht leistbar.«